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Pulsar-Equal - wie, warum und weshalb - hier wird geholfen!

Moderator: gegie

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Von pp-rc
#1032
Hallo,

leider ist auf dem Bild kaum was zu erkennen. Auf jeden Fall, wenn ich das richtig sehe, ist die Spannung deutlich unter der Spannungsgrenze, bei der der Pulsar-EQUAL das Ausgleichen beginnen kann (LiIonen ab ca. 3,85 v/Z – s. Tabelle in der Anleitung).

Am besten uns die Datei zukommen lassen, dann kann man mehr dazu sagen.

Gruß Piotr

pp-rc Modellbau
Von pulsar
#1033
Lader war nicht angeschlossen, nur Pulsar-Equal (in Equal Mode)und 3S Lipo Pack alleine, nach Entladung..
mfg
Miran
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Von pp-rc
#1035
Eine Balancierung entladenen Zellen macht keinen Sinn, und kann mehr schaden als helfen. Deshalb alle vernünftige Balancer/Equalizer fangen an zu balancieren erst ab gewisser Spannungsgrenze (die um Nennspannung der Zelle liegen soll). Bei den LiIon unter 3,85V/Z macht auch der Pulsar-EQUAL gar nichts. Entladene Zellen haben fast immer unterschiedliche Spannungen. Eine „Balancierung“ entladenen Zellen hätte in der Wirklichkeit das Gegenteil bewirkt.

Gruß Piotr

pp-rc Modellbau
Zuletzt geändert von pp-rc am 30.08.2008 22:44, insgesamt 2-mal geändert.
Von pulsar
#1036
Danke!
Ich wusste wirklich nicht das mit bal. nach entladen mehr schaden als helfen kann... :oops:
Gibt es hier eine Erklärung?

Danke
mfg
Miran
Von Axel Ricken
#1171
das interessiert mich auch seit langem... Bisher habe ich an meine LiPoFe 12 S immer nach dem Fliegen den Equalizer dran gehängt und wenn die Kurve ungefähr gleich war, geladen. Macht für mich als halben Amateur am meisten Sinn
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Von pp-rc
#1173
Wenn die LiPh unter Balancier-Anfangsspannung von 3,0V/Z entladen sind, findet (normaler weise) keine Balancierung mehr statt. Die Balancier-Anfangsspannung findet man in der Tabelle auf der Seite 6 in der Pulsar-EQUAL Anleitung.

Nach dem Fliegen am besten Akku anschließen und laden. Eine Balancierung entladenen Zellen ist kontraproduktiv und mehr schadet als hilft. Deswegen auch der Pulsar-EQUAL während des Ladens mitlaufen lassen.

Gruß Piotr

pp-rc Modellbau
Von Axel Ricken
#1174
Ich komme mit den LiPoFe s gar nicht auf 36 Volt. Vorher will der Rotor nicht mehr drehen :-) Also liege ich doch richtig, wenn ich den schlimmen Drift der Konions X erstmal ausgleiche ? Ich glaube, dass ich meine ersten beiden 12S2P Konion X (oder A123 genannt) kaputt gemacht habe, weil es seinerzeit mal hiess: Balancieren nicht nötig. Quatsch. Habe zum Glück neue Packs auf Kulanz erhalten vom Hersteller und mir Balancerkabel dran machen lassen vom Akku Mayk. Jetzt wird nur balanciert, logisch, wozu habe ich sonst den Pulsar Equalizer ?
Mal sehen, wie lange sie diesmal halten. Bei meinen Konion 1300 12S3P sind keine Leitungen dran, weil Mayk mir sagte: Balancieren nicht nötig.
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Von pp-rc
#1175
Hi,

also etwas genauer zu dem Thema.

Frage: Warum sollten wir die LiPo-Packs überhaupt ausgleichen?

Antwort: Wenn ein Akkupack bis zur Ladeendspannung (die eine Summe der zulässigen Spannungen aller in Akkupack befindlichen Zellen darstellt) vollgeladen ist und die einzelnen Zellen eine ungleiche Spannung haben, bedeutet es, dass manche Zellen zu wenig (was nicht schädlich ist), aber auch zwangsläufig andere zu viel Spannung aufweisen. Deswegen, um die Beschädigungen (die im Extremfall zur Brand führen können) zu vermeiden, ist das Balancieren notwendig.

Wie beschrieben ist uns die Debalancierung der Zellen im (teil)entladenen Bereich egal. Kann nichts Schlimmes passieren. Bevor wir das hier vertiefen, kommen wir noch zur Technik:

Zellen aller Typen in entladenem Zustand debalancieren sich IMMER. Auch die NiMH oder NiCd. Nur diese Akkupacks balancieren sich automatisch, weil die Chemie der Zellen auf eine Überladung nicht überempfindlich ist und die Zellen, die als erstes im Akkupack voll geworden sind, werden so lange überladen, bis die anderen auch bis zum Ende vollgepumpt sind (Vollerkennung durch delta-Peak). Leider ist die Physik der LiPos (und nicht wie bei den anderen Zellentypen die Chemie) anders. Es gibt keine chemisch begrenzte Spannung, sondern je länger wir laden, desto höher steigt die Spannung. Die 4,20 V sind auch nur ein guter Kompromiss und in keinem Fall eine „magische Sicherheitsgrenze“. Ebenso Gut könnten wir unsere Akkupacks bis auf beispielsweise 4,35 V (nicht gleich aufschreien) oder „nur“ auf 4,00 V laden. In beiden Fällen werden wir Vor- und Nachteile haben. Im ersten Fall wird uns etwas mehr Energie zur Verfügung stehen (aber nicht wirklich viel), dafür aber bezahlen das die Zellen mit ihrer Lebensdauer. Im anderen Fall werden wir deutlich weniger Energie haben und eine (wenn auch nur) geringfügig verlängertes Lebensdauer. Mit den 4,20 V haben wir es mit einem vernünftigen Kompromiss zu tun. Ich schreibe es, um den Mit über den sofortigen Zellentod nach Überschreitung der 4,20 V Grenze zu entschärfen. Nun gehen wir weiter – ein Akkupack debalanciert sich bei der Nützung immer weiter, die ständig zu höheren Spannungen geladenen Zellen altern immer schneller und irgendwann überhitzen die überladenen Zellen, dehnen sich aus und dann kann es schon gefährlich werden.

Hier steht nun, was passieren kann, wenn wir debalancierte Akkupacks laden. Und was passiert beim Entladen?

Gehen wir davon aus, dass wir einen korrekt balancierten Akkupack entladen. Wie immer in der Technik, können alle Zellen, die in der Produktion Fertigungstoleranzen unterliegen, nicht zu 100 % identisch sein. Die Chemikalien, Oberflächen der Elektroden, elektrischen Verbindungen der Gehäuse, Isolatoren und dann schlussletztendlich die Verbindungen im Akkupack selbst – alles das führt dazu, dass vollgeladene und in dem Zustand ausgeglichene Akkupacks beim Entladen zu gewissem Drift der Einzellzellen führen. Wenn wir es mit einem guten Akkupack (in dem die Zellenunterschiede sehr gering sind) zu tun haben und dann ohne zu balancieren aufladen, werden die Zellen nach einmaligen Volladen keine oder kaum messbare Differenzen haben. Wenn aber so ein Akkupack im entladenen Zustand balanciert wird und erst dann aufgeladen, werden wir annährend solche Unterschiede feststellen, die wir im entladenen Zustand ausbalanciert haben. Also führt die Balancierung entladener Zellen de facto zur Debalancierung! Pulsar-EQUAL hat eine Spannungsgrenze, ab der erst die Zellen balanciert werden. Die Grenze wird nur in bestimmten Fällen unterschritten („eingebaute“ Fuzzy-Logic) – aber hier kommt man in den Bereich, der nicht unbedingt klar auf dem Teller der Konkurrenz serviert werden sollte ;-)

Man könnte hier noch deutlich in die Tiefen der Technik einsteigen. Vor allem in die Grenzen und Gefahren der extremen Debalancierung im entladenen Zustand. Aber ich denke, dass ich hier schon etwas Klarheit in die Materie hereingebracht habe.

Gruß Piotr

pp-rc Modellbau
Von Axel Ricken
#1176
Danke für die ausführliche Antwort, die man eigentlich pinnen müsste in einem Forum, oben als erstes, weil es alle angeht. Vielleicht tuste das ja auchmal. Da der Pulsar Balancer ja seine Logik drin hat, kann ich mir ja nicht schaden, wenn ich ihn anschliesse und dann lade nach dem Fliegen. Ansonsten habe ich den Beitrag ja verstanden. Müsste ohne die Pulsar Logik warten, bis der Akku ca 75 % voll ist, dann den Balancer in Betrieb nehmen. Aber durch seine Schlauheit stört er ja nicht vorher. Meine LiPoFe s werden geflogen, bis der Motor langsamer dreht. Dann haben sie zwischen 33 und 36 Volt. Auch mal 37 oder 38 Volt, je nach Wetter und Temperaturen. Ich schliesse also den Pulsar 2+ an, wenn der oben ist ( 7.9 A ) dann Balancer dran, Knopf gedrückt und gut ist. Manchmal lasse ich ihn auch noch 10 Minuten nach dem Fertig Laden dran, aber mehr aus Faulheit, nicht dass es was nutzen würde :-)
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Von pp-rc
#1177
Axel Ricken hat geschrieben:Da der Pulsar Balancer ja seine Logik drin hat, kann ich mir ja nicht schaden, wenn ich ihn anschliesse und dann lade nach dem Fliegen.
Genau so. Anschliessen und laden...
Axel Ricken hat geschrieben:Ansonsten habe ich den Beitrag ja verstanden.
Uff - ich mache mir bei solchen Themen immer Sorgen. Es ist nicht immer einfach soetwas verständlich zu erklären.

Gruß Piotr

pp-rc Modellbau